Auf den Märchenspuren
In Berlin auf den Märchenspuren der Gebrüder Grimm zu wandeln, ist einfacher als man denkt. Jakob und Wilhelm Grimm verbrachten die letzten 20 Jahre ihres Lebens in der Stadt und wurden auf dem Alten St. Matthäus-Kirchhof beigesetzt. Auch heute noch finden sich zahlreiche Orte, die nach den berühmten Märchenerzählern benannt sind, sodass man leicht ihren Märchenspuren folgen kann.
Neben dem bekannten Märchenbrunnen in Friedrichshain, bei dem 9 Märchen dargestellt sind (Hänsel und Gretel, Der gestiefelte Kater, Hans im Glück, Die sieben Raben, Aschenputtel, Rotkäppchen, Brüderchen und Schwesterchen, schneewittchen und Dornröschen) gibt es noch den Neuköllner Märchenbrunnen, den Gänselieselbrunnen in Wilmersdorf und den Froschkönigbrunnen in Pankow.
Von 1840-59 bzw. 1863 lebten die beiden Brüder in Berlin und waren Mitglieder der Akademie der Wissenschaften. Sie arbeiteten während dieser Zeit u.a. an der „Geschichte der deutschen Sprache“.
Das wohl berühmteste Werk der beiden ist jedoch ihre Märchensammlung! Die Staatsbibliothek Unter den Linden zeigt in ihrer Dauerausstellung die ersten beiden Auflagen der „Kinder- und Hausmärchen“, die der Verlag Reimer in Berlin veröffentlichte. Dabei handelte es sich um die „kleine Ausgabe“ mit 50 Märchen, die später noch mit Kupferstichen ergänzt wurde.
Doch nicht nur die Brüder Grimm waren eng mit der Stadtgeschichte verbunden! Berlin war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein literarisches Zentrum, das ihresgleichen suchte: so lebten in Berlin neben den beiden Märchenerzählern Adelbert von Chamisso, Ludwig Tieck, Theodor Fontane oder E.T.A. Hoffmann. Die Staatsbibliothek zeigt neben der Dauerausstellung auch immer wieder kleine, feine Sonderausstellungen, die schöne Einblicke in die Buchkunst geben.
Fotos inkl. Titelbild: ©kischreport